Im Namen von Kane (28.03.2007)
Kane lebt nicht nur im Tode, Kane lebt. Spätestens mit dem Erscheinen des dritten
Teils der Command & Conquer: Der Tiberium Konflikt Reihe sollte das
jedem Spieler klar sein. Ich habe den neuen Teil schon heute angetestet und stehe
ihm mit ein wenig gemischten Gefühlen gegenür.
Tiberian Sun lebte vorallem durch die Athmosphäre, die bereits beim Installer losging, der einen während der Installation schon einmal stilecht auf die Geschichte vorbereitete. Beim ersten Start des Spiels erschien eine Art Initialisierungsvideo für EVA - alles sehr genial gemacht. Heute begrüßt den gewillten Spieler dagegen ein 08/15-Installer und beim ersten Spielstart lediglich die Aufforderung, einen Nicknamen einzustellen. Immerhin sind dem Spiel die Videosequenzen geblieben, die zwar qualitativ etwas nachgelassen haben, aber nach wie vor nett durchs Spiel füen.
Bedenkt man bei der Graphik lediglich die Qualität, ist der Titel meiner Meinung nach gut gelungen. Hübsch anzuschauende kleine Effekte und Animationen ziehen sich durchs Schlachtfeld. Die dunkle, tiberiumverseuchte Umgebung fehlt nur leider in den ersten Leveln, die in DC spielen und eher an Red Alert erinnern. Schade ist dagegen, dass das Sichtfeld einigermaßen klein ist.
Spielerisch hat sich einiges verändert. Sehr positiv hervorzuheben sind neue Tastaturbefehle wie das automatische Formieren von Einheiten. Auch können verschiedene Marschbefehle (Nicht nur "angreifen" und "nicht angreifen", sondern jetzt z.B. auch "Gebäude angreifen") gegeben werden. Schlecht finde ich die Aufteilung in verschiedene "Baulisten" - wer zwei Infanteriekasernen hat, hat zwei verschiedene Listen, durch die er sich klicken muss. Das mag realistischer sein, ist aber für ein Sammeln-Bauen-Erobern-Spiel wirklich unpraktisch. Wer als GDI-Kommander z.B. eine NOD-Kaserne einnimmt, kann danach nicht wie bisher NOD-Einheiten in seiner Heimatbasis bauen, sondern nur in der eingenommenen.
Bisher - ich habe eben nur GDI gespielt - kommt mir das Spiel viel zu unausgewogen und einfach vor. Nachdem ich in der ersten Mission gerade eine sinnvolle Angriffsformation aufgebaut hatte, schlug mir das Spiel vor, die gegnerische Basis doch einfach mit einem (!) Schuss der orbitalen Ionenkanone (in der ersten Mission) auszuschalten. In der zweiten Mission zerstört man mit einer Kommandoeinheit mal eben eine ganze Basis. - Spaß machts aber trotzdem. Und immerhin, danach wirds nicht mehr ganz so einfach. Und ein "Brutal"-Modus, in dem der Rechner immer doppelt so viel Geld hat wie man selbst, bietet notfalls auch noch eine richtig fette Herausforderung.
Für Fans der Reihe ist das Spiel empfehlenswert; andere sollten lieber erst einmal die Demo anspielen, bevor sie vielleicht überhastet zugreifen. Wenn, dann aber auf jeden Fall die Kaneedition ;)
Update: Schön. Spätestens ab Kroatien wird die KI übel. Bin mal gespannt, was da noch kommt...