Pberndt V4

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Virtya - Escape from reality

Meine vorletzte Fanfiction.

Virtya

"Virtya - Escape from reality"

Eine Ranma ½ Fanfiction

By FirebirdDE

15 Uhr in Nerima, Tokyo. Die Schule war gerade aus und die meisten liefen vergnügt nach hause. Ich für meinen Teil lief auch, keine Frage, aber das "vergnügt" traf auf mich nicht zu. Ich war selten vergnügt, tat meistens nur so. Ich fühlte mich alleine und verlassen. Das mag für euch jetzt merkwürdig klingen, aber glaubt mir, der Ranma Saotome, den ihr kennt - der existierte nie.

Es mochte damit zusammenhängen, dass ich nur wenig echte Freunde hatte. Verlobte bis zum Gehtnichtmehr, aber Freunde, die immer zu mir hielten, die fehlten mir. Ich verstellte mich oft, um cool zu wirken, selbst jetzt beim erzählen verfalle ich noch in diesen Stil. Alles in allem hatte ich also doch die normalen Probleme eines Teenagers.

So auch heute. Ich dachte gerade darüber nach, was morgen wohl so passieren würde, morgen an meinem 17. Geburtstag. Komisch, es kam mir vor, als hätte ich seit mindestens 3 Jahren keinen Geburtstag mehr gehabt. Was ich wohl bekommen würde?

In Gedanken versunken hätte ich fast eine junge Frau übersehen, die auf mich zugelaufen kam. Sie trug ein hellblaues Kleid und war glücklicher weise zu alt für eine potentielle Verlobung. Solche Menschen wirkten mir immer gleich sympatisch.

"Entschuldigen Sie, sind Sie Ranma Saotome?", fragte sie. Es war doch immer wieder dasselbe. Entweder war sie ein Fan, eine Mutter, oder irgendein Opfer von Vater oder Happosei. Doch ich sollte mich irren.

"Ja der bin Ich", antwortete ich. "Ähem, ich bräuchte eine Unterschrift von Ihnen. Eine Einverständniserklärung. Es geht um ein Geburtstagsgeschenk für Sie. Mehr darf ich leider auf Anweisung der Schenker noch nicht verraten."

Na toll. Etwas unterschreiben, ohne zu wissen worum es geht. Wieder so eine Situation. Meine potentiellen "Freunde" wollten mir etwas schenken, ich durfte nicht wissen was es ist, musste es aber wie es aussah tun.

Am nächsten Morgen sollte ich es erfahren. Gleich nach dem Aufwachen - ich hatte mir sogar einen Wecker gestellt - lief ich nach unten. Es folgte eine Prozedur, die ich seit Ewigkeiten nicht gesehen hatte. Aber ich liebte es.

Es sah aus, als sei niemand da. "Hallo", rief ich, "wo seit ihr denn?". Auf das Stichwort kamen alle hinter den Sofas Gibt's so was da? hervor und riefen "Happy Birthday".

Wie jedes Jahr - wie jedes Mal.

Ein paar stürmische Umarmungen und Glückwünsche später sollte ich es dann erfahren. Alle hatten sich gesetzt und Akane begann einen Brief vorzulesen, dessen Briefkopf haargenau dem des Blattes entsprach, das ich unterschrieben hatte.

"Sehr geehrter Herr Saotome.

Unser Team wünscht ihnen einen herzlichen Geburtstag.

Von uns bekommen sie Tag in Virtya.

Mit Freundlichen Grüßen,

der Virtya Corp. Vorstand"

"Was ist denn Virtya?", fragte ich interessiert. Eine, wie ich fand, berechtigte Frage, die nur wenig Verständnis fand.

"Virtya", begann Nabiki, "ist ein experimentelles Projekt zur Projektion einer virtuell generierten Grenzwelt direkt in dein Hirn. Es basiert auf Mentalfrequenzmodu..." "Verschone mich." "Ok. Kurz: Du bist einen Tag lang in einer Welt, die aussieht wie diese und die funktioniert wie diese. Du kannst machen was du willst - am Ende ist hier alles wie immer und wir wissen von nichts."

Technik. Es ging also um Computer. Langweilig. Ätzend. Wie konnte man sein Leben denn so wegwerfen? Aber ihre Erzählung hatte mich in der Tat interessiert. "Das kostet doch sicher Unmengen", warf ich ein.

"Tsts .. Ranma. Du hast Geburtstag", antwortete Akane für Nabiki, "da tut man sich doch mal etwas Gutes. Um dich zu beruhigen: Das Geschenk ist von uns allen zusammen. Außerdem ist es noch experimentell. Da kostet das Probieren nicht so viel."

"Ranma", mischte jetzt auch Soun mit, "du wirst sehen, es wird toll. Du wachst einfach morgens auf und bist in dieser Welt. Am nächsten Morgen wachst du wieder auf und bist wieder hier. Außerdem" - er zog mich zur Seite - "Sieh mal, wir bekommen von alledem nichts mit. Da kannst du doch mal üben, Akane näher zu kommen?"

Wie dem auch sei, am Ende hatte alles diskutieren nicht geholfen und ich hatte mich von den anderen breitschlagen lassen. Wenn alle Recht hatten würde ich morgen also in einem Computerprogramm aufwachen. Was für eine schreckliche Vorstellung?

Eine Vorstellung, die sich bewahrheiten sollte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, merkte ich gleich, dass etwas nicht stimmte. Die Welt um mich herum wirkte so - unwirklich. Dennoch begann ich langsam, den Programmieren einigen Respekt entgegenzubringen. Wie weit es die Technik doch gebracht hatte; ein normaler Mensch hätte diese kleinen Unwirklichkeiten wohl nicht bemerkt.

Es fing schon in meinem Zimmer an. Der Schreibtisch war etwas weiter links als sonst. Der Baum vor dem Fenster schien außerdem in den Proportionen etwas verrutscht zu sein. Aber ansonsten - perfekt.

Den ersten wirklichen Schock bekam ich dann in der Schule. Ich hatte angenommen, die Charaktereigenschaften könne man nicht nachbilden, doch selbst da hatte ich mich getäuscht. Kono, Kodacci, Ukyo, Shampoo, alle wirkten sie wie immer. Was natürlich kein Vorteil war. Im Gegenteil, ich hatte mich schon fast auf einen Tag mit normalen Menschen gefreut.

Den Schultag zu beschreiben würde jetzt wohl nichts bringen, er verlief wie immer. Nun, fast wie immer, denn ich dachte angestrengt darüber nach, wie zum Teufel diese Firma für jeden "Reisenden" eine auf ihn zugeschnittene Welt schaffen konnte.

15 Uhr, Nerima, Tokyo. Wiederum war die Schule vorbei. Wie am Vortag war Akane bereits alleine gegangen und ich ging alleine und verträumt nach Hause. Wie am Vortag kam jemand auf mich zu und ?

"Mach dein Testament, Ranma".

Ryoga. Selbst ihn gab es hier also. Ich hatte prinzipiell nichts gegen andere Menschen, aber er stand mir immer im Weg. Wie hieß es noch gleich? Hier könne ich mich mal so richtig austoben? Gut. Sehr gut. Das hieße, ich könne ihm endlich einmal mit all meiner Kraft entgegentreten.

Fünf Minuten später ging ich nach Hause. Hinter mir konnte man ein Schlachtfeld erkennen, bei dem ein jeder Attentäter vor stolz erblasst wäre. Ich fühlte mich erleichtert. Hier müsste ich öfter mal herkommen. Es war angenehm, sich seine Aggressionen mal richtig raushängen zu lassen. Einmal allen die Meinung zu sagen.

Zu Hause angekommen wollte ich eigentlich erst einmal ins Bad, doch leider wurde ich aufgehalten. "Schuhe aus, du Trottel", das war die Begrüßung von Akane. Zu freundlich.

Leider ging der Abend nicht anders weiter. Es folgten typische Bemerkungen, die wohl auch als typisch bezeichnet werden konnten. Als sie mich letztlich dann nach der Holzhammer Methode über ihre Probleme aufklären wollte, wurde es genug. Ich sprang in einige Meter Entfernung und streckte den Arm aus. Ich konzentrierte mich auf meine KI, sammelte sie und schoss.

Ich konnte den Energiestrahl in Zeitlupe sehen. Sah, wie sie erschreckt versuchte, ihm auszuweichen. Doch er war zu schnell. Viel zu schnell. Ich spürte den Luftzug, als sie zu Boden fiel und hörte, wie sie aufkam.

Das Telefon klingelte. Wie in Trance hob ich ab.

"Ahh. Gut, dass ich sie gleich am Apparat habe. Mr. Saotome? Wir wollten Ihnen nur mitteilen, dass es morgen losgeht. Viel Spaß!"

ENDE

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So. Schätzungsweise fragt ihr euch jetzt: Was zum Teufel sollte der Scheiß. Ich will versuchen, es zu erklären: In letzter Zeit liefen häufiger mal Filme wie "Existance" oder auch "The Game". Ich habe hier einmal die Problematik dieser Filme aufgegriffen. Könnte ein Mensch, der erst einmal in einer solchen "Perfekten Virtuellen Welt" wäre Traum von Wirklichkeit unterscheiden? Die meisten würden wohl letztlich durchdrehen.

Daher bitte ich euch auch, bei dieser FF vor allem den künstlerischen und weniger den Unterhaltenden Aspekt zu betrachten. Der Unterhaltende fehlt - das weiß ich - und das wird beim nächsten mal auch wieder anders. Versprochen.

Ach ja, eh ich's vergesse: Ich hoffe natürlich auf Commies. Sagt doch vor allem mal, was ihr von dieser Formatierung haltet (Eingerückte Absätze)